Vereinschronik des Sport-Club Rheinkamp 1922/62 e.V.


08.01.1922

Der damalige Leiter der Volksschule Utfort, Bernard Abel, gründete den Spiel und Wanderverein Utfort, den Vorläufer des SC Rheinkamp.

 

1922-1925

Schon im Jahre 1924 wurden 3 Fußballmannschaften aufgestellt, zwei Seniorenmannschaften und eine Jugendmannschaft. Neben dem Fußballsport wurde auch die Leichtathletik betrieben. Als Trainingsplatz wurde zunächst das Gelände zwischen Bahnhof und Schachtstraße in Utfort benutzt, später war es eine Wiese am Baerler Busch in der Näher der ehemaligen Badeanstalt am Waldsee. Für leichtathletische Übungen wurden die Marktstraße, der Schulhof in Utfort sowie die Rheinberger Straße benutzt.

 

1925-1933

Am 1. April 1925 wurde der Sportplatz an der Orsoyer Allee eingeweiht. In diesen Jahren hatte die Leichtathletik ihre Blütezeit. Bei Sportfesten und Meisterschaften waren Utforter Sportler immer in der Spitzengruppe zu finden.

 

Damen-Leichtathletik-Mannschaft um 1925

A. Abel, A. Rheims, L. Abel, L. Dirking, I. Schreier, I. Flieter, M. Adelhütte, S. Englfeld, E. Werth zu Osten, M. Rheims, F. Ruffer, G. Plüm

 

1925/26 hatte sich in Utfort auf Anregung von Herrn Abel eine „Grafschafter Spinnstube“ gebildet. Junge Utforter Mädchen tanzten in Grafschafter Tracht auf Veranstaltungen in der näheren Umgebung. Sie schlossen sich bald dem Sportverein an und betrieben auch Leichtathletik.


Nachdem die ersten hohen Niederlagen von einigen Siegen abgelöst wurden, ging es auch mit dem Fußball aufwärts. 1931 erzielte die 1. Mannschaft den Aufstieg in die höhere Spielklasse. Das wiederholte sich 1932 und 1933, sodass die Fußballer in drei Jahren hintereinander einen Aufstieg feiern konnten.

 

1. Mannschaft um 1933

H. Adelhütte, K. Renkhoff, P. Plüm, G. Pannebecker, A. Bars, R. Loesche, R. Kemmer, W. Bars, H. Angerhausen, H. Rasel, A. v.d. Heiden, H. Rheims

 

1933-1939

Durch die Partei mit ihren Unterorganisationen litt der Sportbetrieb in den Vereinen. Mit der Einführung der allgemeinen Wehrpflicht und der Arbeitsdienstpflicht kamen weitere Schwierigkeiten hinzu, denn die jungen Sportfreunde mussten ihrer Dienstpflicht nachkommen.


1939-1945

In den Kriegsjahren war es nicht möglich, einen geordneten Sport- und Spielbetrieb aufrecht zu erhalten. 1943 wurde der gesamte Sportbetrieb eingestellt, weil weder aktive Spieler noch geeignete Betreuer vorhanden waren.


1945-1951

Dank der Bemühungen des Sportkameraden Wilhelm Fenners war es möglich Ende 1945 den Spielbetrieb wieder aufzunehmen - leider nur bis 1951.

 

1. Damen-Handball-Mannschaft am 06.08.1949

W. Berndt, I. Offermann, G. Lötters, A. v.d. Molen, E. Feldmann, E. Wittke, G. Bargatzky, E. Buttgereit, F. Niephaus, K. Günther, R. Offermann, I. Bongartz, J. Frohleiks, I. Hartmann

 

1956-1959

Da die Einwohnerzahl in Utfort und hauptsächlich in Eick ständig stieg, wurde der Wunsch nach einem Wiedererstehen des SuS Utfort immer lauter. Eine außerordentlich einberufene Mitgliederversammlung, zu der auch sportbegeisterte Nichtmitglieder mit Stimmrecht eingeladen waren, beschloß einstimmig die Wiederaufnahme des Spielbetriebs. Erfreulicherweise meldeten sich nicht nur genügend Spieler, sondern es stellten sich auch viele Sportkameraden für eine Vereinsarbeit zur Verfügung. Hauptsport war in dieser Zeit das Fußballspielen. Neben zwei Seniorenmannschaften spielten vier Jugendmannschaften. Für diese Jugend mußte natürlich etwas getan werden. Da das Geld knapp war, beschloß der Vorstand, ein Nikolausschießen durchzuführen. Der Reinerlös wurde für die Jugend verwendet. Auch in den nächsten Jahren wurde die Kasse durch Preisschießen aufgebessert.

 

A-Jugend am 12.06.1949

J. Appel, G. v.d. Molen, H. Rheims, K.H. Schwoll, K. Umlauf, Lohmann, W. Döring, K. Rindfleisch, Dietrich, H. Renner, R. Struth

 

1960-1964

Unter der Vereinsführung des Sportkameraden Siegfried Siebers wurde der Verein weiter ausgebaut. Im November 1962 wurde eine Kinderturnabteilung gegründet. Die Mitgliederzahl dieser Abteilung stieg innerhalb von drei Jahren von 35 auf über 200. Auch die sportlichen Erfolge ließen nicht lange auf sich warten. Auf dem Gaukindertreffen des Turngauer in Orsoy erreichten unsere Jüngsten unter ca. 800 Teilnehmern den ersten Platz. Angeregt duch das Nikolausschießen wurde im Jahr 1963 eine Schießabteilung für Sportschützen gegründet, die sich Jahr für Jahr weiter nach oben kämpfte.


Der Sportplatzausbau (1. Stufe) spornte auch die Fußballer an. Im Jahre 1963 errangen die Reservemannschaft und die B1-Jugend den Gruppensieg, während die erste Mannschaft in der Gruppe II der 2. Kreisklasse den 3. Platz punktgleich mit dem Zweiten erringen konnte. Anfang 1964 wurde der in Eick gegründete Spielmannszug, aus dem später noch eine Musikgruppe gebildet wurde, im Verein aufgenommen. Da immer mehr Sportler aus den Gebieten Eick/Ost, Eick/West und Meerfeld in den Verein eintraten, wurde auf der Mitgliederversammlung am 28. Mai eine Umbenennung mit der Mehrheit beschlossen. Ab sofort hieß der Verein Spiel und Sport Utfort-Eick 1922 e.V.


1965-1970

Die Mitgliederzahl stieg ständig. Von den 461 Mitgliedern waren wohl 200 Kinder und Jugendliche, die betreut werden mußten, aber auch Erwachsene schlossen sich bestehenden Gruppen an oder bildeten neue. So waren zwei Frauengruppen entstanden, die in der Turnhallte Sport und Spiel betrieben. Im Juli 1965 meldete sich eine Alte-Herren-Fußball-Mannschaft geschlossen an. Freitags trafen sich 15 Männer in der Turnhalle zum Faustballspiel. Diese Gruppe ist heute nicht mehr aktiv.


1966 wurde das erste Ferienzeltlager für unsere Sportjugend (10- bis 14-jährige) auf der Halbinsel Privall bei Travemünde durchgeführt. Lange Zeit erfreute sich diese Ferienfreizeit größter Beliebtheit.


Im September 1966 wurde der Verein von einem schweren Schlag getroffen. Der langjährige Geschäftsführer Jakob Dethmers starb plötzlich und unerwartet. Seine Verdienste um den Verein sind in der damals erschienenen Vereinszeitung gewürdigt worden.


Im Jahre 1967 erreichte unsere erste Mannschaft in ihrer Gruppe den vierten Platz. Es war der Auftakt für das Jahr 1968. In diesem Jahr gelang der Sprung in die erste Kreisklasse. Alle, die die letzten Spiele der zweiten Serie und vor allen Dingen die beiden Ausscheidungsspiele gegen den TV Asberg gesehen und miterlebt haben, werden mit der Mannschaft gebangt und sich nachher mit ihr über den Aufstieg gefreut haben. Dramatischer konnte es gar nicht sein.


1970-1972

Fusionsgespräche mit nachbarlichen Vereinen schlugen fehl. Erst Ende 1971 waren sich der Vorstand von SuS Utfort-Eick und TuRa Rheinkamp-Eick über die Zusammenlegung beider Vereine zum SC Rheinkamp einig. Die Bestätigung erhielten beide Vorstände in den Anfang 1972 durchgeführten Mitgliederversammlungen. Mit großer Mehrheit bekannten sich die Mitglieder zu der Fusion, die mit Beginn der neuen Spielzeit wirksam wurde.

 

TuRa Eick


Der Turn- und Rasensport Rheinkamp-Eick wurde im Jahre 1962 gegründet. Die Jahre bis zur Fusion mit dem SuS Utfort-Eick 1922 waren geprägt von bemerkenswerten sportlichen Erfolgen. So gelang es im Spieljahr 1968/69 in die 1, Kreisklasse aufzusteigen. Im darauf folgenden Jahr wurde der Aufstieg in die Bezirksklasse geschafft. Weiterhin machte diese Mannschaft Schlagzeilen im DFB- und Bezirkspokal-Wettbewerb. Im Endspiel um den Bezirkspokal wurde der SV Lintfort geschlagen. Danach konnten die Erfolge in der Bezirksklasse nicht fortgesetzt werden.

 

Die Jugendarbeit war das Herzstück der Vereinsarbeit. In all den Jahren erzielten die Jugendmannschaften hervorragende Plätze in ihren Klassen. Nur durch die Einsatzbereitschaft vieler Mitglieder konnten diese Erfolge erzielt werden.

 

Der Wunsch, jedem Mitglied noch bessere Möglichkeiten zur sportlichen Betätigung zu verschaffen, bewog den damaligen Vorstand des Vereins, Verhandlungen mit dem SuS Utfort-Eick über einen Zusammenschluß beider Vereine aufzunehmen. Wie schon beschrieben führte diese Fusion zum SC Rheinkamp.

 

1972-heute

Noch mehr Mannschaften bemühten sich die Vereinsfarben erfolgreich zu vertreten. Nach Beendigung der Saison 79/80 wurde wieder Bezirksklassen-Fußball in Rheinkamp gespielt. In den folgenden Jahren zeigte es sich, daß die Bezirksklasse und der SC Rheinkamp zusammengehören. Über viele Jahre hinweg wurde offensiver und erfrischender Fußball von SCR-Fußballern gezeigt.

 

Die Jugendarbeit wurde von vielen Mitgliedern geprägt, so konnte man im Jugendbereich später sogar einen Aufstieg in die Niederrheinliga feiern. Viele Mannschaften erreichten auch gute Plätze in den Kreisbestengruppen. Kreispokalsieger und Stadtpokalsieger wurden gefeiert.